Licht (nach V. Hammershøi)

Videoinstallation

Video HD

5.1 Sound
Loop (8:10 min)
2019

 

Die Videoinstallation bezieht sich auf ein Bild, das der Symbolist Vilhelm Hammershøi am Anfang des 20. Jahrhunderts in Kopenhagen gemalt hat. Das Bild von Hammershøi stellt einen Innenraum mit großem Fenster und Tür dar, es verkörpert melancholische Privatheit.
Das Video zeigt zwar nahezu dieselbe Komposition, im Gegensatz zu Hammershøi nun aber als Außenfassade eines Hauses. Die Szene ist zunächst nur in nachtblau zu sehen, dann aber erscheint im Fenster Licht. Dieses wandert und der Lichtschein füllt nach und nach das gesamte Fenster aus und erhellt die Szene. Analog dazu wird der Lichtschein außerhalb des Hauses auf dem Gehweg und der Straße reflektiert, wandert und wird stärker. Schließlich werden die Lichtstrahlen selbst sichtbar und verweisen auf den Widerschein außerhalb des Bildes. Die Tonspur greift die Lichtbewegung mit liegenden Klängen auf, die die Videoprojektion akustisch in den Ausstellungsraum erweitern.

Die Arbeit eröffnet in ästhetisch-poetischer Weise eine Perspektive, die so nicht zu erwarten war. Das Innere/Private wirft sein Licht auf das Äußere/Öffentliche, sie beeinflussen sich gegenseitig. Die Melancholie Hammershøis wird zum gesellschaftlichen Thema. Die Frage nach dem Zusammenhang von Privatem und Öffentlichem stellt sich neu, deren Entkopplung wird fragwürdig.

 

"Licht" ist als Rauminstallation in einer Black Box konzipiert.

> Aufbauskizze (PDF)